Mathias Knauer

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Die unterbrochene Spur

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Pressestimmen

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[...] Immerhin ging es nun also zumindest in einem Spielfilm an, auf die dunklen Seiten der Schweizer Flüchtlingspolitik hinzuweisen. [Das Boot ist voll]

Für Dokumentarfilmer erwies sich das Thema noch immer als gewagt. Dies erlebte ebenfalls 1981 Mathias Knauer, als er den Emigranten und Antifaschisten nachgehen wollte, die im Zweiten Weltkrieg im Schweizer Untergrund gelebt hatten, unterstützt vornehmlich von linken und kirchlichen Kreisen.
Sein Filmprojekt «Die unterbrochene Spur» stiess auf Widerstand; so lehnte der Zürcher Regierungsrat ein Gesuch um einen Herstellungsbeitrag ab mit der Begründung, der geplante Film wolle «die Flüchtlingspolitik der Schweiz während dem Zweiten Weltkrieg in ein schlechtes Licht rücken». Dabei geschieht im Film selbst das Gegenteil. Knauers Arbeit formuliert weder eine kollektive Schuld noch leistet er einer neuen Legendenbildung Vorschub. «Die unterbrochene Spur» ist ein Film des unentbehrlichen kollektiven Gedächtnisses und der späten Wiedergutmachung, in welchem nicht zuletzt sehr feinfühlig Frauen und Männer zusammengeführt werden, die sich seinerzeit in ihrer antifaschistischen Tätigkeit aus Sicherheitsgründen nie persönlich begegnet waren. [...] 
(Felix Aeppli, NZZ am Sonntag, 24. März 2002)

Aus Pressestimmen von 1982

»Das ist eine Geschichtslektion, die gegenwärtig und nah werden läßt, was sich üblicherweise in der bequemen Ferne des heroischen Mythos verliert: Das Asylland Schweiz, wie es wirklich war oder auch war. So viele Schicksale, so viele Heimlichkeiten: Die unterbrochene Spur weist schlüssig nach, daß es in der Schweiz einen demokratischen Untergrund gegeben hat, dessen größter Gegner die Fremdenpolizei war. Und er zeigt, wer die linken Antifaschisten wirklich schützte.« 
(Martin Schaub, Tages-Anzeiger Zürich)

»Filme wie Die unterbrochene Spur ... leben von einer Art unterirdischem Fluß, in dem das auf mehreren Ebenen oft nur flüchtig Angesprochene zusammenspielt. Spuren werden gesucht, nachgezogen, erinnert und in der Erinnerung mit Leben gefüllt. ›Wie sah die Wirklichkeit aus – der Alltag des Volkes, das keinen Memoiren schrieb?‹ fragt der Autor, wenn er nachts mit der Kamera durch die Straßen von Zürcher Arbeiterquartieren fährt. Es sind keine ganzen Geschichten, die der Film erzählt, und schon gar nicht will er Geschichte rekonstruieren. (...) Man könnte jede der Sequenzen zu einem ganzen Film erweitern oder ein Buch füllen mit dem, was hinter dem hier Gezeigten steht. (...)
Man fragt sich, längst bevor es der Autor im Film selber tut, warum uns diese Geschichten nicht erzählt worden sind – diese und die, welche hinter den hier angerissenen stehen. Ins Bild der menschenfreundlichen Schweiz paßt vieles nicht, womit man hier konfrontiert wird; es paßt nur, was über die bisher nicht geschichtswürdigen ›kleinen Leute‹ berichtet wird, von ihnen selbst und in den Erinnerungen der Geretteten.« 
(Verena Zimmermann, Basler Zeitung)

»Hier wird eine Lücke geschlossen, hier wartet ein Film mit Informationen auf, die jahrzehntelang so totgeschwiegen worden sind, daß sie heute nur noch fragmentarisch faßbar sind in den Erinnerungen Überlebender und in bisher ungeöffneten Archiven. (...)
Man sieht von der Warte der Gegenwart aus die unterbrochene Spur des kämpferischen Antifaschismus, als einzige Möglichkeit, das ungeschriebene Kapitel Geschichte aus Distanz von vier Jahrzehnten wenigstens in lückenhaften Stichworten zu skizzieren. 
(Christine Ruf, Solothurner Zeitung)

http://doi.org/10.5169/seals-359683